Seit 10 Jahren für Heimat und Brauchtum

 

 Am 3. November 2007 gründeten 63 Mitglieder den Kulturkreis Eppenschlag. Mittlerweile ist der Verein auf 272 Mitglieder angewachsen und zählt in Eppenschlag und darüber hinaus zu den festen Größen der Vereinswelt. Für Vorsitzenden Rupert Kraft liegt der Erfolg des Vereins darin begründet, dass sich die Aktivitäten an den Belangen der Menschen vor unserer Haustür orientiere. „Wir bieten allen Altersstufen ein attraktives Programm. Besonders am Herzen liegen uns die Familien mit Kindern. Denn die Kinder sind unsere Zukunft“, so Rupert Kraft.

 

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens lud der Kulturkreis alle Mitglieder und Eppenschlager Vereine zu einer großen Jubiläumsfeier ein. Diese begann mit einem Festgottesdienst in der Eppenschlager Pfarrkirche. Pfarrer Michael Bauer näherte sich in seiner Ansprache dem Kulturbegriff von der Seite der Wortherkunft. Kultur im ursprünglichen Sinne bedeute die Pflege und Bestellung des Landes und die Sorge darum. Er warnte jedoch auch, dass Kultur nicht für die Ewigkeit sondern endlich sei: „Wenn ein Kulturgut nicht mehr geschätzt oder gepflegt wird, ist Kultur vergänglich.“ Als Beispiel nannte er das Kirchweihfest, das früher sehr wichtig war, jetzt aber an Bedeutung verloren habe.

 

In einem Festzug ging es dann in das Vereinslokal „Obern Wirt“ in Eppenschlag, wo man gemeinsam das Jubiläum feierte. In seiner Festansprache stellte Vorsitzender Rupert Kraft die drei wichtigsten Säulen des Kulturkreises Eppenschlag vor: Heimat, Brauchtum und Geschichte. Man sei bestrebt, Nachhaltiges zu schaffen und den heimatlichen Lebensraum zu schützen. Dazu gehöre zum Beispiel die Pflege der Wanderwege rund um Eppenschlag. „Dazu gehört aber auch, dass wir ein Podium für Kulturschaffende aus unserer Heimat bieten, wo sie ihre Werke einem Publikum präsentieren können“, so Rupert Kraft.

 

Die Bewahrung des Brauchtums sei eine weitere Säule. Hier verwies Kraft auf die Pflege des Dialektes. Doch müsse man Balance halten, was gepflegt werden solle und was nicht. Nicht jede neue Strömung und jedes Fest, das von außen kommt, müsse aufgenommen werden.

 

Ein weiteres Themenfeld ist die Erforschung der heimatlichen Geschichte. So arbeite man an einem Heimatbuch, dass die Dorfgeschichte erzähle. Die Besonderheiten der Besiedlung des Heimatraumes seit der Frühgeschichte sei das Tätigkeitsfeld des Mitgliedes Anton Grassl, der sich mit großer Leidenschaft archäologisch betätigt.

 

Ein neues Themenfeld sei der Bereich „Heim und Garten“. Schon jetzt biete man zum Beispiel den Pflanzenflohmarkt im Rahmen des Kulturfestes an. In Zukunft wolle man sich der Pflege und Gestaltung der Denkmäler wie zum Beispiel der Kohlstatt-Kapelle annehmen.

 

Eine große Rolle im Kulturkreis Eppenschlag spielt der aus der Gemeinde stammende Schriftsteller, Dichter und Maler Franz Schrönghamer Heimdal. So brachte der Kulturkreis pünktlich zum Jubiläum den ersten Band einer neuen Buchserie über Heimdal heraus, mit dem er dessen Texte und Bilder den Menschen wieder nahebringen möchte. „Besondere Ausdrücke, Redensarten, Sprichwörter, Geschichten und Bilder, die Heimdal vor teils 100 Jahren schrieb, sind heute noch für uns lebendig und sollen als Kulturgut erhalten bleiben“, wünscht sich Rupert Kraft bei der Vorstellung des Buches.

 

„Wir haben in den letzten zehn Jahren viel erreicht“, so zieht Rupert Kraft Resümee, „doch auch in den nächsten Jahren gehen uns die Ideen nicht aus, um die Kultur der Heimat zu bereichern.“

 

In seinem Grußwort zollte Bürgermeister Christian Süß dem Verein große Hochachtung: „Man kann mit Worten nicht ausdrücken, was der Verein alles macht. Er ist ein großer Gewinn für unsere Gemeinde.“ Als Erinnerungsgeschenk überreichte Süß eine Skulptur aus einem großen Granitblock, der für die Beständigkeit und die Werte des Vereins stehe. Darauf war eine Welle aus buntem Glas befestigt, das die vielfältigen Aktionen und die Lebendigkeit des Vereins ausdrücken soll.

 

Zu den Gstanzln und Witzen von Hermann Fleischmann und zur Musik von Kurt Kufner feierte man gemeinsam mit den zahlreichen Gästen in den Abend hinein.

 

Kulturpreis für Erich Kufner, den Baumeister mit Herz

Erich Kufner hat zwar kein Vereinsamt inne. Trotzdem legt man in Eppenschlag großen Wert auf seine Stimme. Seine Meinung und seine fachmännische Hilfe sind in der Gemeinde geschätzt, sei es beim Aufbau des Pfingstfestes, in der Skihütte in Fürstberg, oder wenn wieder einmal etwas aufgestellt oder errichtet werden soll. Der Capo, wie Erich Kufner allgemein genannt wird, ist immer zur Stelle, wenn ein Verein oder Stammtisch seine Hilfe braucht.

 

Als Baumeister mit Herz bezeichnete der Vorsitzende des Kulturkreises Eppenschlag, Rupert Kraft den Preisträger, verzichtet aber darauf, aufzuzählen, wo sich Erich Kufner einbrachte: „Wenn ich jetzt alles aufzähle, was du gemacht und in die Wege geleitet hast, würde die Laudatio mehr als zwei Stunden dauern, aber nach fünf Minuten wärst du nicht mehr da.“ Denn Erich Kufner steht ungern im Rampenlicht, wirkt und arbeitet aber umso mehr im Hintergrund. Doch beschloss der Kulturkreis, dieses Wirken zu würdigen. Und so überreichte Kraft eine Skulptur aus der Werkstatt des Glaskünstlers Köck, geschaffen aus den Materialien des Bayerischen Waldes, Granit, Holz und Glas. Auch Bürgermeister Christian Süß gratulierte dem Preisträger und bedankte sich für seine Arbeit

 

Rund um die Verleihung lud der Kulturkreis zum Kulturfest. Ein buntes Programm lockte den ganzen Tag zahlreiche Besucher auf den Eppenschlager Dorfplatz. Auf großes Interesse stieß der Pflanzenflohmarkt, gleich kistenweise wurden liebevoll herangezogene Pflanzen von den Gartenfreunden gekauft. Mit seiner alten Zimmererwerkstatt fesselte Anton Graßl die jüngsten Besucher. Mit großen Augen beobachteten die Kinder, wie früher Holz bearbeitet wurde und legten mit Begeisterung selbst Hand an. So wurden Schindeln gespalten Holznägel hergestellt, genagelt und gebohrt. Ab Mittag drehte sich so manches Schmankerl am Grill, für die Liebhaber süßer Leckereien gab es Kaffee und selbst gebackene Kuchen. Auf großes Resonanz stieß auch wieder das Spielmobil des Kreisjugendrings, wo den ganzen Tag gespielt und gebastelt wurde. Aufsehen erregten auch die Zündapp-Fahrer, die mit über 50 alten und älteren Zweirädern der Traditionsmarke nach Eppenschlag gekommen waren.

 

 


Genuss-Wandertag soll wiederholt werden

Kulturkreis Eppenschlag beschloss eine Neuauflage der erfolgreichen Veranstaltung

Nach dem großen Erfolg der Genusswanderung im letzten Jahr mit über 400 Teilnehmern und über 100 Helfern soll die Veranstaltung am 13. Oktober in eine zweite Runde gehen. In diesem Jahr erwartet die Schmankerlwanderer wieder eine abwechslungsreiche Runde von etwa zehn Kilometern. An neun Stationen gibt es dann Gaumenfreuden aus der Region.

Der Abschluss findet dann wieder bei einem leckeren Abschlussessen auf dem Hahnenhof statt. „So führt Eppenschlag seit Jahren den Titel ‚Genussdorf‘ völlig zu recht“, freut sich Bürgermeister Christian Süß auf die Veranstaltung. Auch der Vorsitzende des veranstaltenden Kulturkreises Eppenschlag ist begeistert von dem Erfolg der Idee: „Für einen Unkostenbeitrag von unter 20 Euro bieten wir ein Erlebnis für Vereine, Familien und Freunde, für alle, die Geselligkeit und Kulinarik inmitten der schönen Natur erleben möchten.“ Unter der Telefonnummer 01702721418 kann man sich bereits jetzt einen Startplatz sichern.

Doch auch auf „den drei großen Säulen des Vereins Heimat, Brauchtum, Geschichte“ sieht Vorsitzender Rupert Kraft den Kulturkreis Eppenschlag gut aufgestellt: „Etwas Nachhaltiges schaffen, gestalten und bewahren, das steht bei uns an vorderster Stelle. Dabei wollen wir alle Altersstufen ansprechen und für Jung und Alt ein interessantes Jahresprogramm anbieten.“ Kraft sieht den Kulturkreis auf einen guten Weg, auf dem schon viele Ziele verwirklicht werden konnten, so zum Beispiel das Wanderwegenetz, das Heimdal-Archiv oder die Erforschung der Heimat- und Frühgeschichte.

Einen Überblick über die Finanzen des Vereins lieferte Schatzmeisterin Birgit Sinnhuber. Kassenprüfer Thomas Weber bestätigte der Kasse eine einwandfreie Kassenführung, so dass die gesamte Vorstandschaft einstimmig entlastet werden konnte. Schriftführerin Petra Kraft gab in ihrem Bericht einen Einblick in die Sitzungen und Versammlungen des Vereins. Eine große Beteiligung der Mitglieder an den zahlreichen Veranstaltungen, vom Kulturfest über die Familienwanderung bis hin zur winterlichen Fackelwanderung zog sich durch den Jahresbericht, den Rupert Kraft gemeinsam mit Birgit Sinnhuber abgab. „Ich bin stolz auf unsere Mannschaft, unseren Ausschuss und die Mitglieder, auf die ich mich immer voll verlassen kann. Danke an alle, die ihr dazu beitragt, dass unsere Veranstaltungen immer so erfolgreich verlaufen“, so Rupert Kraft. Der aktuelle Stand beträgt zurzeit 280 Mitglieder, mit einem Trend nach oben.

Neben der oben genannten Genusswanderung ist auch das kommende Vereinsjahr mit zahlreichen Veranstaltungen gut gefüllt. Vorträge über Kräuter, die jährliche Senioren-Überraschungsfahrt, Wanderungen und Ausflüge sowie die Kinder- und Jugenderlebnistage sollen wieder für alle etwas bieten. Jungen Kulturschaffenden möchte der Kulturkreis eine Bühne und eine Begegnungsstätte schaffen. Dazu soll eine Gruppe mit jungen Musikanten gebildet werden, die der Kulturverein fördern möchte.

Auf einen so engagierten Verein kann man als Bürgermeister sehr stolz sein, so BürgermeisterChristian Süß in seinem Grußwort. Besonders lobt er, dass das Programm Angebote für alle Altersstufen anbietet.

Die junge Musikerin Regina Pscheidt sorgte mit Ihrer Steirischen, dass die Jahreshauptversammlung auch einen angemessenen musikalischen Rahmen bekam.